Finanzaussicht - Finanzlage der Stadt Chur
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Leserbrief zu den Finanzen der Stadt Chur
In der SO, Ausgabe vom 21.06.2025, wurde nur kurz auf die genehmigte Jahresrechnung 2024 der Stadt Chur seitens des Gemeindesrates eingegangen ohne jedoch fundamental im Detail darüber zu berichten. Deshalb nachfolgend noch einige wichtige Bemerkungen dazu.
Die Erfolgsrechnung weist zwar einen Ertragsüberschuss von Fr. 10 Mio. aus, jedoch dieser ist massgeblich beeinflusst von einer Marktwertanpassungen von Fr. 6 Mio,; dies sind rein buchhalterische Werte, d.h.es sind keine Einnahmen vorhanden. Zusätzlich Abschreibungen seitens der GEVAG von Fr. 4 Mio. und einer Dividende seitens der IBC von Fr. 5,4 Mio.. Ohne diese Sondereffekte würde die Rechnung 2024 mit einem Minus von Fr. 5 Mio. ausfallen.
Der Selbstfinanzierungsgrad beträgt gerade noch 29,4%. Das bedeutet, dass der Finanzierungsfehlbetrag 2024 Fr. 60,8 Mio. beträgt. Kumuliert mit dem Finanzierungsfehlbetrag aus der Rechnung 2024 von Fr. 35,9 Mio. und dem prognostizierten Fehlbetrag aufgrund des Budgets 2025 von Fr. 35 Mio., resultiert also insgesamt über diese 3 Jahre der horrende Fehlbetrag von
Fr. 130 Mio..
All dies führt zu einer Verschuldung für das Rechnungsjahr 2024 beim Fremdkapital in der Bilanz gegenüber dem Vorjahr von Fr. 94 Mio.. Das Nettovermögen sank um Fr. 63,1 Mio.. Die Eigenkapitalquote sinkt weiter auf noch 62,4%. Die Prognose ist zudem weiter fallend.
Die Finanzkennzahlen gem. Rechnungslegung HRM2 des Kantons Graubünden geben über die Finanzlage der Stadt Chur wie folgt Auskunft:
Selbstfinanzierungsgrad: ungenügend
Selbstfinanzierungsanteil: schwach
Bruttoverschuldungsanteil: schlecht
Nettozinsbelastung: kaum noch tragbar.
Zusätzlich kommen künftige massive Herausforderung auf die Stadt Chur zu, ich erwähne nur einige davon wie Bergbahn Chur Brambrüesch, Eventhalle, Eisstadion, Schulhaus Masans, Hallenbad, Stadttheater Chur etc.
Wie bereits alt Stadtpräsident Urs Marti an der Sitzung vom 15. Dezember 2022 festgehalten hat, muss die Stadt Chur den Gürtel enger schnallen.
Wir von der SVP-Fraktion haben in den letzten 4 Jahren immer wieder darauf hingewiesen, dass die finanzielle Entwicklung der Stadt Chur in eine massiv negative Richtung verläuft. Leider ohne Gehör.
Massnahmen und Handlungsbedarf sind nun zwingend und unabdingbar, klar festhalten möchte ich aber schon heute, dass eine Steuererhöhung mit der SVP-Fraktion absolut nicht in Frage kommt.
Walter Hegner, SVP Gemeinderat Chur
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